loudart              SUSANNE W.L.Hille lautkunst

 

              Quiem Warre - The carrel of Kerlyssate

 

 

 

 

 

 

 

         QUIEM WARRE

 

Einst wandelte Kerlyssate durch die Bürostuben, wo es eifrige Menschen antraf, die gewissenhaft und ordentlich umfangreiche Listen sortierten und aneinanderklebten, lange Tabellen erstellten und sie in grüne Ordnungssysteme abhefteten.

 

Bei diesen Emslingen also, die wundersamerweise Korinthen kacken und diese zusammen mit den Erbsen abzählen konnten, hatte Kerlyssate leichtes Spiel. 

 

Mit seinen göttlichen Gaben, über die in einem Buch von S.Walt L. Hille, das „Unvollständige mythologische Wörterbuch nach den ältesten Forschungen und Fälschungen für ausgehende Künstler*innen, stierende Jüng*linge und gebildete Männer*zimmer“ nachzulesen ist, konnte es bei den Leierern, Fleischwölfen und Tretmüllern eine ordentliche Verblendung herbeiführen.

 

Ob es dabei mit dem Tacker die Augäpfel durchstach oder nur scheu nach links und rechts, unten und oben sogenannte Klappen vor die Augen hielt, ist nicht überliefert.

 

Jedenfalls liefen sie ihm alle blindlings hinterher und fingen an zu tackern und zu schneiden, zu lochen und zu stechen, was das Zeug hielt, ohne Sinn und Verstand.

 

Nun ist ja das schlimme Kerlyssate nur zu überwältigen, sein böses Tun zu verhindern und blinder Gehorsam ihm, oder wem auch immer gegenüber, in klaren Gehörsam zu wandeln, indem der Mensch endlich einen anderen wichtigen Sinn einschaltet. Nicht den ältesten Sinn, aber den zweitältesten: das Hören.

 

Etwaige Bedenken räume ich mit der folgenden Erweiterung eines bekannten Sprüchleins aus:  

        „Wo man singt, da lass Dich nieder -

       auch böse Menschen haben Lieder.

        Doch, wenn es uns stinkt,

        die Chance winkt,

        zu übertönen

        mit lautem Stöhnen

        solch eine Macht...

       wär`doch gelacht.“

 

(Welche Möglichkeiten auch der Geruchsinn bieten könnte, wird später untersucht. Wie Kerlyssate riecht, welche Ausdünstungen von ihm ausgehen, eventuell schwefelfhafter Natur, ist zum jetztigen Zeitpunkt unbekannt.)

 

Das Hören also. Mit Hammer und Amboss steigen sie, die Schwingungen und Vibrationen, über die Trommel und den Bügel auf das Fell und können vom Ohr aufgenommen, abgefangen und im Hirn sanft in klanglicher Atmosphäre gewiegt, gewogen oder aufgewogen werden.

 

Jetzt dringen neben diesen Schallwellen Wörter, Informationen, ja sogar Fragen zu dem  „offenen“ Menschen hin durch.

 

Die berechtigte Frage von Pucell, warum Menschen, die alles im Überfluss haben, dennoch Kriege vom Zaun brechen, bleibt vorerst ebenso unbeantwortet wie auch die Frage über das Verschwinden von Blumen, Mädchen, Männern und Soldaten, und wann man das je verstehen würde. Es ist von Herrn Dylan zu erfahren, dass die Herren und Meister von Krieg und Krisen sich gerne verstecken und Herr Brecht berichtet, dass Soldaten auf Kanonen wohnen. In Frankreich auf dem Craonne-Plateau versuchen einige Soldaten gegen die großen Herren aufzubegehren und in Russland versuchen sie durch die Aufforderung nicht zu schießen, weder auf Spatzen, noch auf Tauben oder andere lebendige Ziele, den gewaltlosen Anfängen zu wehren.

Später wollte das auch Herr Britten mal gesagt haben, getreu dem Lateiner, der da ruft: „Quiem warre!“

 

 

Hört, hört…

 

 

 

         

                                                  The tent of Kerlyssate    

 

 

 

 

 

 

 

 

     

 

 

 

 

 

 

                                                 The shields of Kerlyssate

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                  dort kommet ihr zu liegen 2

 

 

 

 

 

     

 

 

 

 

    

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                     niemand hat vor eine          

                         Mauer zu errichten

   

 

 

 

                                    

                                   niemand hat vor eine

                                  Mauer zu vernichten

 

 

 

 

 

 

                               Auf der Hut

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                 ähoai

 

 

 

     

 

 

 

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